Bagan in Kurz = Tempel

was soll ich sagen… Es gibt glaube ich kein Foto und keine Beschreibung die dem gerecht wird, was man in Bagan finden kann. Ja, es ist in dem durch die Regierung oft abgeriegelten Myanmar eine oder sogar DIE Hauptattraktion. Auch wenn gerade Hauptsaison sein, halten sich die Touristenmassen sehr in Grenzen, so dass es in anderen Ländern wahrscheinlich als minimaltouristisch gelten würde :-). Zudem verteilt sich das Sehenswerte auf ein großes Areal.

Was gibt es hier aber so spannendes? Wer schon mal Myanmar in eine Suchmaschiene eingegeben hat, bekommt mit dem ersten Foto seine Antwort. Bagan ist ein gigantisches Tempelareal, welches aus über 3000 Pagoden, Stupas und buddistischen Tempel besteht. Dazwischen verlaufen kleine Sandwege und wenige Straßen über Felder und an kleinen Dörfern vorbei, wobei so manches traumhaftes Bild für den Knipskasten ergibt.
Für Greg (mein Reisegefährte für Myanmar) und mich, erschien diese Scenerie trotz Regen, Wolken und fehlender Sonnenauf- und Untergänge so beeindruckend, dass unser internationales Kommunikationsniveau am ersten Tag vor allem Worte wie „Wow“, „amaizing“ und „beatiful“ beinhaltete.

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Gerade ist der „eine“ Tempel erreicht, tauchen die nächsten Dutzent auf. Ein neverending Tempelrun, welcher zu Fuß nicht zu bewältigen ist.

Die Lösung: Ein Elektoscooter und viel Humor. Zwei Kerle um die zwei Meter die einen  Scooter zum Motorcrossgefährt umfunktionieren.
Zwei Tage haben wir diese Ding erfolgreich offroad durch Wiesen, Felder, Sand und Flußbetten gejargt, was nicht ohne Folgen bleiben sollte.
Viel Reinigungsarbeit für den Vermieter, einmal mit leerer Batterie liegen geblieben und ein platter Reifen sind auf unserem Punktekonto verbucht. Der Vermieter nahm es mit einem Lächeln und der durchgehend myanmartypischen Freundlichkeit.

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Die Eindrücke die wir hier sammeln konnten sind einfach fenomenal. Neben den riesigen Haupttempeln in dem Ort Alt Bagan, finden sich überall im Umland einzelne oder größere Gruppen von Tempel, welche nicht einmal auf der Karte verzeichnet sind. Einige stehen in Wäldern und sind mit Moos überwuchert, andere auf Feldern in meist roter Klinkerfarbe (auch weiße und goldene Tempel sind nichts selten). Zwischen weiteren unzähligen Ruinen, Höhlen oder Klostern stehen dann wieder einzelne kleine Dörfer in Pfahlbauweise, vor dessen Häusern die Bewohner ihren normalen Alltag nach gehen.

Auch hier zeigte sich die Bevölkerung uns beiden Riesen gegenüber als unbeschreiblich freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit. Keiner schaut kritisch, will etwas verkaufen (in unangenehmer Form), alle lächeln interessiert oder rufen „Menglawa“ („Hallo“). Einmal am Tag wurden wir auf Tee in die Häuser eingeladen und saßen kurze Zeit später mit allen Generationen zusammen. Wir bekamen gezeigt, wie Zigarren zu rollen sind und durften diese anschließend „genießen“ oder versuchten uns mit „Hand-Fuß“-Kommunikation vor dem Fernseher (z.B. Fußballspiele) zu verständigen.
So viele freundliche Einladungen, Gesten und Familien die uns mit unglaublicher Gastfreundschaft begegneten.
Wir spielten mit Mönchen und der einheimischen Jugend Fußball oder eine Art Fußvolleyball und schauten in etwas traurige Gesichter als wir ihren Ort mit unserem Scooter winkend verließen. Was soll man dazu sagen. Tolles Land!

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Auch hier kann ich nur wieder die Aussagen anderer Reisender wiederlegen, welche vielleicht nicht in den kleineren Orten übernachteten und meinen, dass ein Tag zur Besichtigung ausreichend sei. Für uns sind die drei Tage eine tolle Erfahrung gewesen.

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Ein kleiner für mich etwas trauriger Wehmutstropfen ergab sich bei unserer Abreise, da die lokale Fähre welche uns in zwei Tagen (Schlafen auf dem Deck zwischen Einheimischen, ihren Tieren und Waren inbegriffen) nach Mandalay bringen sollte, morgens um fünf nicht am Anleger auf uns wartete. Den Aussagen der Fischer zufolge ist es dem Niedrigwasser geschuldet und das Eintreffen der Fähre kann sich auf die nächsten Tage verschieben. Für mich ein echter Verlust und so saßen wir kurzentschlossen in einem Bus, welcher nicht Manalay sondern Kalaw (eine Stadt nahe dem Inle Lake) zum Ziel hatte.
Kein Wehmut aufkommen lassen, denn die höheren Bergregionen haben ohne Frage auch seine tolle Seiten.

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