Lehre mal anders – Hispaw

und wieder am nächsten Ort und ich kann das Land immer noch wärmstens für all die empfehlen, welche einmal beim „Weltmeister“ der Freundlichkeit zu Gast sein wollen.

Wir erreichten Hispaw im Morgengrauen und fanden auch hier ohne Probleme günstige und freundliche Gastgeber. Der vermutlich nördlichste Punkt unserer Reise ist Hauptstadt der Chan-Region. Zwischen den Bergen und Feldern liegen viele der alten Dörfer wie eingeschlafen in der Landschaft. Ein Besuch bei der Schwiegermutter der Prinzessin der Chan Region (Sie selbst ist wegen der Konflikte ins Ausland geflohen) klärte uns einige Tage nach unserer Ankunft über die Historie der letzten 50 Jahre auf. Ein Reihe lokaler Konflikte zwischen den Kleinstaaten der Königshäuser und der Regierung, führt auch heute noch immer wieder zu bewaffneten Konflikten. In einigen Holzhäusern kann man noch die Maschinengewehre hängen sehen, jedoch sind die Chan-Staaten aktuell zu einem Friedensabkommen übergegangen, welches weitestgehend eingehalten wird.
Dennoch gibt es immer mal wieder vereinzelte Schusswechsel, Korruption und Intrigen. Die eigentlichen Herrscher (alten Königshäuser) sind inzwischen zumeist unter Arrest oder haben, wie die Chan-Prinzessin, das Land verlassen.
Der alte Palast und viele der alten Gebäude sind zerstört aber dennoch gibt es eine hohe Volksträue an die alten Regierungen in der Bevölkerung der Bergdörfer. Spannend zu hören und zugleich Zeichen der bewegten Vergangenheit der letzten Jahrzehnte. Zu eurer Beruhigung gibt es jedoch in der Region „keinerlei“ Gefahrenpotenzial zum jetzigen Zeitpunkt.

Dafür glänzt die Region durch ihre wunderschöne Landschaft, welche man von vielen Hügel bewundern kann und tollen Möglichkeiten für Wanderungen oder Ausflüge zu heißen Quellen/Wasserfall etc. 

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Wir schlossen uns nach einiger Überlegung auch einem Zweitagestrip an, wohlwissend das anstrengend werden könnte. Wir sahen gemütliche kleine Bergdörfer mit Klöstern, gigantische Bäume und Felder im Überfluss. Nachts fanden wir Unterschlupf bei lokalen Gastgebern und genossen am Lagerfeuer lokales Essen und selbstgebrannten Reiswein (leider nicht  ohne Folgen für den nächsten Tag). Unsere Begeisterung reichte so weit, dass wir den Gide um eine Verlängerung des Trips baten und erhielten am kommenden Tag die Rechnung. 11 Stunden strammes Marschieren über weitläufige abgeerntete Felder mit zwei kurzen Pause in der prallen Sonne. Die Nacht darauf war für mich unglaublich lang…

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Ein witziger Spaßfaktor in unserer Zeit hier, war ein kleiner Ausflug in eine Klosterschule. Eine Gruppe Studenten, die einen Ausflug auf den selben Aussichtshügel wie wir geplant hatten, sammelte uns kurzer Hand ein und brachten uns in Ihre Schule unweit von Hispaw. Neben den Mönchen warteten auch eine Vielzahl an adrett gekleidete jungen Damen/Herren auf uns und wir wurden gebeten in ihrem Englischintensivkurs die Hauptrolle zu Spielen. In Kürze heißt das nichts weiter, als einige ihrer geschrieben Sätze zu korrigieren, sich neue einfallen zu lassen, welche für ihren Alltag hilfreich sein könnten und als allgemeiner Gesprächspartner hunderte von gelernten Fragen zu beantworten.
Bin ich froh, dass ich einen Muttersprachler an meiner Seite hatte, denn ihr kennt meine Englischkenntnisse vielleicht. 🙂

Dennoch hat es einen riesen Spaß gemacht und wir haben unglaublich viel gelacht und gescherzt. Zur „Erholung“ gab es am Abend super leckeres Essen satt, traditionelle Trommelmusik und Tanzstunden in Volkstanz. Nach dem wir dann noch mit 300 Studenten in Reihe und Glied Gutenachtlieder gesungen hatten (alte englischsprachige Liebeslieder), war es ziehmlich schade diesen Ort wieder Verlassen zu müssen (der Treck wartete auf uns).

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Fals jemand Interesse verspürt hier einige Zeit ehrenamtlich als Englischlehrer zu arbeiten, kann ich gern den Kontakt vermitteln, denn die anderen Lehrer (ehrenamtliche Einheimische) so wie die Studenten würden sich riesig darüber freuen und jeden mit offenen Armen und hundert netten Lächeln empfangen.
Ich denke für meinen Teil übe ich noch ein wenig…

Zum Abschluss unserer Bergtage hier im Norden winkt nun wieder ein toller Zug auf uns, welcher uns hoffentlich heil über die längste Brücke von Myanmar nach Pyn Oo Lowin bringt.

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Lasst es euch gut gehen.

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